Brigitte van Laar
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Auszüge aus einer Ansprache von Dr. Hajo Düchting zu Arbeiten von Brigitte van Laar:

Es sind Metamorphosen des Seins, Verwandlungen, Spiegelungen von Mikro- und Makrokosmos, die an nichts Bekanntes erinnern und doch beim längeren Betrachten so vertraut wirken, weil es Zustände in uns selbst sind, die hier so virtuos dargestellt werden.

In der Malerei von van Laar wird ein anderes Naturerleben angesprochen, man könnte sagen, ein vor-industrielles, bevor der Mensch sich anmaßte, die Erde untertan zu machen. Man blickt hier nicht auf geschaffene, vom Menschen modellierte Landschaften, sondern auf Natur im Urzustand, im Werden und Vergehen urwüchsiger, diametraler und doch sich suchender und ergänzender Kräfte. Hier verstummt die Hybris des Menschen, der sich als Krone der Schöpfung fühlt und doch schon lange seine Wurzeln verloren hat.

Die Malerei von Brigitte van Laar deckt mit großer Sensibilität und intensiver Kreativität eine Schicht der Naturerfahrung auf, die wir schon lange verloren haben und nach der wir uns dennoch in dunklen Nächten zurücksehnen…

...Die Arbeiten auf Papier zeigen etwas Anderes, sie sind graduell figurativer ... auch sie zeigen Bewegung – als Bewegtsein, Empfindungen, Seelenzustände, Ausdrucksformen des Ichs und Reflektionen des Künstlerseins; die Lust das Leben in allen Fasern zu spüren und zu malen, zu zeichnen – Da-Sein…

…Kraftfelder sind schließlich auch die Skulpturen, die sogenannten Shaktis, Holztorsi mit weiblichen Formen, aus denen geknickte oder gebogene Kupferbänder herauswachsen, sich frei im Umraum bewegen, Schatten werfen, Räume erobern; sie versinnbildlichen Energieströme aus dem Inneren des Menschen, morphogenetische Felder, in denen wir gefangen sind oder aber aus denen wir Kraft schöpfen. Kupfer als leitendes Material war auch z.B. für Beuys ein wichtiges Grundmaterial.
 
Dr. Hajo Düchting, Kunsthistoriker
 
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Ares und Aphrodite, 2009, 70 x 57 cm, gerahmt